
Bochumerin verhält sich vorbildlich
Als der Unfall Anfang August 2022 im Südwesten Bochums, war Cindy Stawars bei ihrem abendlichen Spaziergang mit ihrem Hund. Nachdem sie einen lauten Knall und die Geräusche von umherfliegenden Autoteilen hörte, folgte sie ihrem ersten Impuls und lief zum Unfallort, um zu helfen. Der Fahrer des Unfallwagens, der ungebremst in ein geparktes Auto gefahren war, war nicht sofort zu sehen. Er war in den Fußraum des Autos gedrückt worden. Gemeinsam mit weiteren Helfenden gelang es Cindy Stawars jedoch den Fahrer aus dem Wagen zu befreien und zu bergen, während ein anderer Helfer den Notruf wählte.
Dass Cindy Stawars erst jetzt als Zeugin und Ersthelferin identifiziert werden konnte, liegt an ihrem pragmatischen Handeln. Sie und die anderen Ersthelfenden haben keine Namen ausgetauscht. „Ich war auf mein eigenes Handeln konzentriert und darauf, den Schwerverletzten den Umständen entsprechend sicher und schnell aus dem Fahrzeug zu bringen“, erinnert sich Cindy Stawars. Als dann die Rettungskräfte eintrafen, verließ sie erleichtert über die professionelle Hilfe, aber auch unter Schock stehend den Unfallort. So war es nicht möglich, sie gemeinsam mit den anderen Helfenden zu belobigen.
Regierungspräsident Heinrich Böckelühr freute sich über dieses beispielhafte Verhalten: „Das Phänomen des sogenannten ,passive bystander‘, also dass man nichts tut, nicht handelt, weil es alle anderen ja auch nicht tun, wirkt zum Glück auch in die andere Richtung. Wenn einer reagiert, handelt und Hilfe leistet, animiert das auch andere, sich einzubringen, zu handeln, zu helfen. Ich danke Ihnen sehr für Ihr beherztes Eingreifen.“
Öffentliche Belobigungen des Landes NRW sind ein Zeichen der Anerkennung für besonders vorbildliches Verhalten von Zivilpersonen in Notlagen. Dieses vorbildliche Verhalten hat die Belobigte gezeigt und erhielt daher eine offizielle Urkunde, überreicht im Namen des Ministerpräsidenten durch den Regierungspräsidenten in Arnsberg.