Bezirksregierung
Arnsberg
26.04.2024
Wiederaufnahme der Nahrungspflanzenuntersuchungen in Lüner Kleingärten

Ergebnisse liegen vor - Empfehlung bestimmte Blattgemüse nicht zu verzehren bleibt aufrechterhalten

Nach einer vierjährigen Pause wurden in 2023 erstmals wieder Nahrungspflanzen in Lüner Kleingärten untersucht. Hierzu wurden Grünkohlpflanzen in Gartenbeeten und in Containern mit Einheitserde exponiert und auf ihre Gehalte an Schwermetallen analysiert.

Die Gehalte an Metallen in den untersuchten Grünkohlpflanzen waren in der Zeit von 2009 bis 2019 zurückgegangen und bewegten sich in den Jahren 2018 und 2019 auf einem vergleichbaren Niveau. Wenn auch in 2019 noch luftgetragene Einträge industrieller Herkunft nachgewiesen wurden, erreichten diese jedoch keine kritischen Konzentrationen. Gleichwohl wurde vorsorglich an der Empfehlung festgehalten, bestimmte Blattgemüse nicht zu verzehren. Das betroffene Gebiet wurde aufgrund der räumlichen Ausdehnung der Einträge allerdings verkleinert. 
Um die Entwicklung der Belastung der Nahrungspflanzen auch zukünftig zu beobachten, wurde vereinbart, die Untersuchungen spätestens nach fünf Jahren zu wiederholen. So wurden in 2023 die Untersuchungen erneut aufgenommen. Es wurde Grünkohl in vier Kleingärten exponiert. Die in den Gartenboden eingebrachten Grünkohlpflanzen unterliegen dem Eintrag aus dem Boden und der Luft. 
Um allein den luftgetragenen Anteil der Belastungen zu ermitteln, wurden ebenfalls Grünkohlpflanzen in Containern mit Einheitserde ausgebracht. Untersucht wurden die Metalle Blei, Cadmium, Chrom, Nickel, Arsen, Kupfer und Zink.
Als Ergebnis der Untersuchungen ist festzuhalten, dass für 2023 - wie in der Vergangenheit auch - luftgetragene Einträge industrieller Herkunft festgestellt wurden. Dies betrifft für den Parameter Blei 3 Gärten und für den Parameter Arsen 2 Gärten. Alle anderen Parameter waren diesbezüglich unauffällig. 
Ebenso konnte ein Eintrag aus dem Boden in die Nahrungspflanzen festgestellt werden. Dieser geht jedoch nicht mit einer systemischen Wurzelaufnahme einher, sondern ist auf eine Beaufschlagung der Pflanze bei Regen durch Spritzwasser, welches mit Bodenpartikeln verunreinigt ist, zurückzuführen.
Eine Bewertung der Belastung über alle Eintragspfade führt zu dem Ergebnis, dass am Messpunkt 8 Belastungen durch das Schwermetall Blei erreicht werden, die ein Aufrechthalten der Empfehlung, bestimmte Gemüsearten nicht zu verzehren, rechtfertigen. Der EU-Höchstgehalt für Marktgemüse von 0,3 mg/kg Frischsubstanz wird dort überschritten. 
Die Empfehlung Grünkohl und andere Blattgemüse, wie Mangold und Spinat nicht zu verzehren wird somit weiterhin aufrechterhalten.
Das von der Empfehlung umfasste Gebiet wird vorsorglich unverändert beibehalten und ist nebenstehender Abbildung zu entnehmen.
Die Untersuchungen werden in 2024 fortgeführt.
Link zum Bericht des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV):
https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/luft/untersuchungsprogramme/Luenen/07_Luenen_Bericht2023_24-04-23.pdf