Bezirksregierung
Arnsberg
von links: Michael Nassauer, Intendant der Philharmonie Südwestfalen, Nabil Shehata, Chefdirigent, Heinrich Böckelühr, Regierungspräsident, Andreas Müller, Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein
06.03.2024
Ein Bekenntnis zur Philharmonie Südwestfalen

Regierungspräsident Heinrich Böckelühr auf „Kultur-Tour“ in Siegen

Zu einem Informationsbesuch war Regierungspräsident Heinrich Böckelühr zu Gast im Haus der Musik in Siegen. Für den Regierungspräsidenten war der Besuch auch ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den zahlreichen Akteuren in der Kulturszene Südwestfalens.

„Viele Menschen und Akteure – auch aus dem Kulturbereich – pflegen eine Bescheidenheit, die oft dazu führt, dass die Region Südwestfalen nicht in dem Umfang als künstlerisch lebendige und kreative Landschaft wahrgenommen wird, wie es tatsächlich der Fall ist und wie sie es verdient hat. Die Philharmonie Südwestfalen ist eines der bedeutenden Aushängeschilder Südwestfalens. Auch sie verdient es, mehr wahrgenommen zu werden. Dafür möchte ich mich stark machen“, erläuterte Regierungspräsident Heinrich Böckelühr.

Der Besuch startete mit der Teilnahme an einer Orchesterprobe des 1957 gegründeten Orchesters, das seit 1992 Landesorchester ist. Die Philharmonie Südwestfalen hatte im letzten Sommer, nach über 65 Jahren, ihr erstes eigenes Probenhaus bezogen. Zuvor waren der Proberaum und die Verwaltung des NRW-Landesorchesters in der Schützenhalle Hilchenbach beheimatet gewesen.

„Das ist kein Haus von der Stange – und die Philharmonie ist es auch nicht“, sagte Andreas Müller, Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein und Vorstand des Trägervereins beim Besuch des Regierungspräsidenten. Er betonte noch einmal die überregionale Bedeutung der Philharmonie: „Mit dem Education-Programm erreichen wir jedes Jahr über 10.000 Dritt- und Viertklässler. Ständig gehen wir neue Wege wie etwa mit Videospiel-Musik. Zahlreiche Teenager mit Hoodies bekleidet, die nicht zum üblichen Publikum gehören, kommen dann hier rein – die Philharmonie Südwestfalen ist oft ihr erster Kontakt mit klassischer Musik – und das prägt! Zuletzt hat das Orchester ausgebuchte Babykonzerte gespielt. Die Resonanz von Vätern, Müttern und Kleinkindern war großartig!“

Das neue Haus der Musik am Siegener Weißufer verfügt über einen hochmodernen Probesaal, eine Gesamtfläche von 3.200 Quadratmetern und hat rund 17 Millionen Euro gekostet.

„Es ist ein ganz anderes Arbeiten hier“, sagte Philharmonie-Intendant Michael Nassauer während des gemeinsamen Besichtigungstermins mit dem Regierungspräsidenten und Landrat Müller. „Das reicht von den schalldichten Stimmzimmern über den hochmodernen Probenraum bis hin zur Klimatisierung. Manche Instrumente reagieren sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen und müssen dann aufwendig gewartet oder gar repariert werden. Dieses Risiko ist hier wesentlich geringer als in der Schützenhalle Hilchenbach. Man muss schon weit fahren, um etwas Vergleichbares zu finden.“

„Die Philharmonie hat eine Ausstrahlungskraft – nicht nur für Südwestfalen, sondern auch für NRW und darüber hinaus“, sagte der Regierungspräsident zu den Musikerinnen und Musikern. „Wir möchten Südwestfalen über die Region hinaus bekannt machen. Kultur ist dafür eine hervorragende Klammer, aber ihr großer Wert muss dazu erkannt werden. Wir leben in schwierigen Zeiten – auch was das Finanzielle angeht. Das neue Haus der Musik ist deswegen ein echtes Bekenntnis zur Philharmonie Südwestfalen.“
Nach einer Führung durch das im Herbst 2023 eröffnete neue Haus schloss sich eine Gesprächsrunde mit Orchestermusikern sowie Landrat Andreas Müller und dem Intendanten Michael Nassauer sowie Christel Hellermann, die für den Bereich der Personalangelegenheiten und Finanzen für das Orchester zuständig ist, an.

Eine weitere Station auf der „Kultur-Tour“ des Regierungspräsidenten in Siegen war ein Besuch im Siegerlandmuseum mit der aktuellen Ausstellung „Passion Rubens“, die dort zum 800-jährigen Jubiläum der Stadt Siegen präsentiert wird.