Bezirksregierung
Arnsberg
30.07.2025
Naturschutz

Knoblauchkröten finden neuen Lebensraum

Am Montag, 28. Juli 2025, wurden 500 junge Exemplare der Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) in der Lippeaue im Stadtgebiet Hamm eingesetzt. Die Amphibienart ist europaweit geschützt. Beteiligte aus dem Umweltamt der Stadt Hamm, dem Lippeverband, den Biologischen Stationen Soest und Münsterland sowie der Bezirksregierung Arnsberg setzen sich für den Bestand dieser Krötenart ein.

Ende 2018 startete der Lippeverband gemeinsam mit der Stadt Hamm die bauliche Umsetzung des aktuell größten Umwelt- und Naturschutzprojektes in Hamm – den Erlebensraum Lippeaue. Das 195 Hektar große Projektgebiet umfasst einen rund fünf Kilometer langen Abschnitt der Lippe. Das gemeinsame Projekt wurde gefördert durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und über die Wasserrahmenrichtlinie des Landes NRW. Die ABU Biologische Station Soest schreibt in einer Pressemitteilung: „Alle Beteiligten aus Umweltamt Stadt Hamm, Lippeverband, Bezirksregierung und Biologische Stationen Soest und Münsterland sind stolz auf die gelungene Zusammenarbeit und danken der Bezirksregierung Arnsberg, die die Bemühungen um die eingesetzten Knoblauchkröten mit Mitteln des Landes gefördert haben.“

Im Zuge der Renaturierung und der ökologischen Entwicklung der Lippeaue mit zwei LIFE-Projekten und dem Erlebensraum Lippeaue wurden Lebensräume für unter anderem Amphibien wie die Knoblauchkröte geschaffen. Viele ihrer Lebensräume sind zuvor durch den Verlust von Laichgewässern, die zunehmende Versiegelung der Landschaft und die Intensivierung der Flächennutzung verloren gegangen. Damit die Wiederbesiedlung an den neuen Orten erfolgreich ist, muss die seltene Krötenart unterstützt werden. Dafür wurden zunächst in der geschützten Umgebung einer speziell ausgestatteten Zuchtstation der NABU Naturschutzstation Münsterland junge Knoblauchkröten herangezogen. Nun konnten die Kaulquappen in die neuen Gewässer eingesetzt werden, wo sie sich als erwachsene Tiere wieder fortpflanzen werden.

Christian Härting und Patrick Hundorf von der „Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz“ betreuen das Gebiet. Sie versprechen sich Erfolg von dem Vorhaben: „In der Lippeaue gibt es verschiedene gut geeignete Lebensräume für die Knoblauchkröte, welche jetzt auch durch die Ausbringung besiedelt werden“.