Gemeinsam stark für Fachkräftegewinnung und -sicherung
Das innovative Projekt „Patent im Handwerk" wurde von der EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Arnsberg ins Leben gerufen, um die Attraktivität der Friseurausbildung durch internationale Aktivitäten zu stärken. Nach erfolgreicher Umsetzung im Regierungsbezirk Arnsberg wird das Projekt nun in enger Zusammenarbeit mit den EU-Geschäftsstellen der Bezirksregierungen Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster sowie den Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Südwestfalen auf Landesebene ausgerollt. Am 16. September 2024 stellen alle Beteiligten ihre Projekte in einer Auftaktveranstaltung im Haus der Jugend, dem Fritz-Henßler-Haus der Stadt Dortmund, vor. Gemeinsam gestalten die Partner das Programm, um Ausbilderinnen und Ausbildern, Auszubildenden und Lehrkräften in Nordrhein-Westfalen von erfolgreich durchgeführten Aktivitäten zu berichten und Angebote für neue internationale Erfahrungen zu machen. Mit diesem regierungsbezirksübergreifenden Projekt kann die Erfolgsgeschichte des Projekts mit neuen Austauschprogrammen im Jahr 2025 fortgesetzt und das Handwerk in NRW attraktiv und bekannt gemacht werden.
Die Handwerksberufe, insbesondere im Friseurhandwerk, stehen vor großen Herausforderungen. Durch den demografischen Wandel, den Fachkräftemangel und die sich verändernden Ansprüche der jungen Generation an ihre Ausbildung und berufliche Zukunft, wird es zunehmend schwieriger, Nachwuchs für das Handwerk zu gewinnen. Besonders im Friseurberuf sollen Anreize für eine Duale Berufsausbildung geschaffen werden.
Das Projekt „Patent in NRW“ verfolgt das Ziel, durch gezielte, vor- und nachbereitete Auslandsmobilitäten die Attraktivität der handwerklichen Ausbildung zu erhöhen.
Geplant sind Aufenthalte in Frankreich, Spanien, Italien, Irland, Polen und Ghana.
Das Projekt „Patent in NRW “ profitiert dabei maßgeblich von der Unterstützung durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Union. Dieses ermöglicht, internationale Mobilitäten im Bildungsbereich finanziell zu fördern.
Neue Kulturen und Arbeitstechniken kennenlernen sowie sich in einer anderen, fremden Sprache zurechtfinden sind nur einige der vielen Vorteile von Auslandsaufenthalten während der Ausbildung. Ein berufliches Praktikum im Ausland stärkt die berufliche und persönliche Entwicklung von Auszubildenden und macht die Europäische Union als solidarische Wertegemeinschaft erlebbar.
Konkrete und handfeste Vorteile des Auslandsaufenthaltes: Auszubildende und damit die künftigen Fachkräfte des Arbeitsmarktes in Nordrhein-Westfalen werden auf neue Herausforderungen für den internationalen Beruf der/s Friseur/in vorbereitet und bringen diesen Erfahrungsschatz in ihren Handwerksbetrieb ein.
Darüber hinaus vernetzen sich deutsche und europäische Handwerksbetriebe und Berufsbildungseinrichtungen.
In den letzten Jahren konnten vier Schulpartnerschaften zwischen Berufskollegs im Regierungsbezirk Arnsberg und Berufsbildungseinrichtungen in Frankreich aufgebaut werden, die nun regelmäßig Auszubildenden berufliche Praktika im Nachbarland ermöglichen. Die Schulpartnerschaften vertiefen sich und weiten sich auf weitere Ausbildungsberufe aus. Ein besonderes Highlight ist die von der EU-Geschäftsstelle Münster angebotene Mobilität nach Ghana. Der Umgang mit „Afro-Haaren“ ist im Friseurhandwerk eine besondere Kunst, die Friseurauszubildenden in Ghana erlernen können und mit nach Hause bringen.
Nicht immer ist es einfach, Schulpartnerschaften mit europäischen Partnern aufzubauen: manchmal trauen sich auch nur zwei Friseurauszubildende einer Klasse ein Praktikum in Ausland zu absolvieren. Hier wird der Vorteil der Kooperationen der Handwerkskammern und der EU-Geschäftsstellen deutlich. Über gemeinsame Werbeaktionen und gemeinsam angebotene Mobilitäten können mehr Auszubildenden, Lehrkräfte und Ausbildende erreicht werden, die dann zusammen ins Ausland reisen können.
Somit werden durch verstärkte Kooperationen zwischen Bildungsinstitutionen und Arbeitgebenden in „Patent im Handwerk“ praxisnahe Ausbildungsinhalte und fließende Übergänge angestrebt, um so die Fachkräftesicherung und die Innovationsfähigkeit im Friseurhandwerk zu fördern.
Mit dem Projekt „Patent in NRW“ wird in Nordrhein-Westfalen ein starkes Zeichen für die Stärkung der dualen Ausbildung und die Förderung von internationaler Mobilität gesetzt.
Projekt Haggi (Hairdressing goes digital) der EU-Geschäftsstelle Arnsberg
Nach dem ersten Schritt im Rahmen der Implementierung von „Patent im Handwerk“ in der beruflichen Bildung, um die Attraktivität der Ausbildung durch Mobilitäten von Auszubildenden im Friseurhandwerk zu steigern und in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, erprobt die EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Arnsberg mit französischen und niederländischen Partnern innovative Ideen in der Friseurausbildung.
Auf Seiten der EU-Geschäftsstelle wirken Berufskollegs aus Siegen, Bochum, Arnsberg und Soest mit. Die europäischen Partner sind das französische Chambre de Métiers et de l’Artisanat de Région Occitanie und das niederländische Graafschap College in Doetinchem.
Das Ziel des mit 60.000 Euro Erasmus+-geförderten Projektes „Haggi“ ist die Entwicklung und Erprobung von Virtuell Reality (VR)-Umgebungen mit VR-Brillen und Augmented Reality (AR)-Umgebungen im Fachunterricht der Friseurausbildung.
Die EU-Geschäftsstelle Arnsberg formuliert dazu:
- Wir schulen das Berufsbildungspersonal im Friseurhandwerk für den Einsatz von VR und AR in der Ausbildung und leisten einen innovativen Beitrag zur Weiterbildung. Die digitalen Fähigkeiten und Kompetenzen des Berufsbildungspersonals werden gestärkt.
- Gemeinsam mit dem Berufsbildungspersonal entwickeln und erproben wir den Einsatz von VR und AR im Friseurhandwerk. Damit werden wir einen innovativen Beitrag zur Ausbildung auf Grundlage der Bildungspläne leisten. Digitale Inhalte werden entwickelt und pädagogische Praktiken überdacht.
- Wir schärfen das Bewusstsein für den Einsatz von VR und AR. Wir machen so die Zusammenhänge mit anderen Konzepten im Zusammenhang mit dem Einsatz von VR und AR transparent. Beispiele hierfür sind Daten- und Gesundheitsschutz.
- Wir definieren eine Matrix, die einen Überblick über die Vor- und Nachteile des Einsatzes von VR/AR für die hybride Ausbildung in Abhängigkeit von den Profilen der Auszubildenden und den verschiedenen Ausbildungsinhalten gibt. Ausbilder können so fundierte Entscheidungen über die am besten geeigneten Methoden und Technologien für den Einsatz von Lern- und Lehrmethoden und -konzepten treffen.
Die Zielgruppe des Projektes sind Lernende aus allgemeinbildenden Schulen der Klassen 9 und 10, Auszubildende im Friseurhandwerk, Berufsbildungspersonal des Friseurhandwerks, Berufsbildungspersonal der verschiedenen Institutionen,
Sozialpartner der beruflichen Bildung, Ministerien und Schulaufsichtsbehörden.
So kann eine praxisnahe Ausbildung innovativ gestaltet werden und den Anforderungen der Kundinnen und Kunden sowie der digitalen Transformation gerecht werden – das Handwerk ist Zukunft.
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