Bezirksregierung
Arnsberg
Ein Haus im Hochwasser, davor ein Hinweisschild auf die Gefahr "Unwetter".

Schutz vor Starkregen

Durch den Klimawandel wird die Erde erwärmt. Dadurch wird der hydrologische Kreislauf gestört, weil z. B. mehr Wasser aus den Ozeanen verdampft und sich so mehr Wasser in der Atmosphäre befindet. Die Treibhausgase in der Atmosphäre führen zu einer Veränderung der Luftmassenbewegung und das führt wiederum zu Starkregenereignissen, die meist lokal auftreten. Dabei kommt es zu heftigen Niederschlägen mit bis zu mehr als 40 l/m2. Nicht selten kommt es dabei zu Wasserschäden am und im Haus, weil das Wasser nicht abfließen kann. Doch wie kann man Häuser davor schützen? Mit den richtigen Maßnahmen kann das Regenwasser zurückgehalten werden, sodass es sich nicht aufstaut. So lassen sich Schäden vermeiden.

Dachbegrünung

Es wird zwischen der Extensiv- und Intensivbegrünung unterschieden. Dazwischen liegt die einfache Intensivbegrünung. Die Art der Dachbegrünung unterscheidet sich hinsichtlich Schichtdicke, Gewicht, Pflanzenart, Pflegeaufwand und Möglichkeit der Umsetzung. Diese ist abhängig von der Dachneigung. Die Extensivbegrünung kann auf Dächern mit einer Neigung von bis zu 45° aufgebracht werden. Die Intensivbegrünung stellt einen Dachgarten dar und ist für Flächen mit einer Neigung von bis zu 5° möglich. Auch hinsichtlich des Schichtaufbaus gibt es Unterschiede. Hier ist eine individuelle Beratung empfehlenswert. 

Der Niederschlagsrückhalt ist abhängig von der Schichtdicke: Von einer 10 cm hohen Schicht können etwa 50 Prozent, von einer 30 cm hohen Schicht bis zu 70 Prozent zurückgehalten werden. Dies hat auch Vorteile bezüglich der Niederschlagsgebühr: In vielen Kommunen werden hier die Gebühren reduziert.

Das Gründachkataster NRW liefert Informationen, ob eine Dachfläche für die Gründachnachrüstung geeignet ist, welche Vorteile damit verbunden sind und welche ungefähren Kosten entstehen. Den Link zum Gründachkataster finden Sie unten. 

Viele Städte und Kommunen fördern die Begrünung von Dächern. Weitere Informationen finden Sie ebenfalls unten.

Regenwasser auffangen

Eine sehr einfache Maßnahme, die durchaus viel Regenwasser zurückhalten kann. Von 150-l-Tonnen bis hin zu Systemen, die mehr als 2.000 l aufnehmen können, bietet der Fachhandel viele Varianten.

Entsiegelung von Flächen

Verbundpflaster, Betonplatten sowie Beton- und Asphaltdecken versiegeln die Fläche. Das Wasser kann dann nicht mehr versickern, sodass dem Grundwasser weniger Wasser zugeführt wird. Statt in den Boden wird das Niederschlagswasser über die Kanalisation abgeführt. Bei Starkregen kann diese schnell überlastet werden und das Wasser staut sich. 

Besser geeignet sind Rasengittersteine oder Rasenflächen. Sie ermöglichen die Versickerung von Niederschlagswasser. 

Durch die Entsiegelung von Flächen bekommen viele Lebewesen ihren Lebensraum zurück, so z. B. der Regenwurm, der die Bodenstruktur auflockert. Das Wasser kann dann besser abfließen. 

Vorgarten bepflanzen

Ein Schottergarten kann deutlich weniger Niederschlagswasser aufnehmen, als ein bepflanzter Garten. Das Wasser kann in einem bepflanzten Garten versickern und dem Grundwasser zugeführt werden. 

Ein Schottergarten gilt je nach Kommune als teil- oder vollversiegelte Fläche. Abhängig von der Abdichtung nach unten fallen Gebühren für das abfließende Niederschlagswasser an. 

Mit der richtigen Wahl der Pflanzen kann auch ein bepflanzter Garten pflegeleicht sein. Ein weiterer Pluspunkt für einen bepflanzten Garten: Die begrünten Flächen sorgen für eine vermehrte CO2-Aufnahme, eine größere Artenvielfalt und eine Senkung der Lufttemperatur. Insbesondere in Siedlungen binden die Pflanzen Feinstaub.