Bezirksregierung
Arnsberg
Eine dreiköpfige Famile (Vater, Mutter, Kind) untersucht eine Photovoltaikanlage.

Dachphotovoltaik

Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, steht unser Energieversorgungssystem vor einem Umbruch: Der Kohleausstieg bis zum Jahr 2038 ist von der Bundesregierung beschlossen. Außerdem werden im Jahr 2022 die letzten Atomkraftwerke abgeschaltet. Auch um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, ist der Ausbau Erneuerbarer-Energien-Anlagen nun also dringend notwendig. Bis 2030 soll gemäß Klimaschutzprogramm 2030 des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch 65 Prozent betragen.

Einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende können Photovoltaikanlagen (PV) leisten. Laut einer Studie der Agora Energiewende haben PV-Anlagen mit 81 Prozent die gesellschaftlich höchste Akzeptanz unter den Erneuerbaren-Energien-Technologien. Und das Gute: Sie können praktisch auf jedem Dach installiert werden und sind somit sowohl für Unternehmen als auch Privatpersonen interessant. 

Doch wie sieht die Situation im Regierungsbezirk Arnsberg hinsichtlich PV-Anlagen aus?

Die untenstehende Karte zeigt die prozentuale Potenzialnutzung von Photovoltaik-Dachflächenanlagen (PV-Dachflächenanlagen) im Regierungsbezirk. Im Durchschnitt werden nur 5 Prozent des PV-Dachflächenpotenzials im Regierungsbezirk genutzt. Das Wissen über die Rahmenbedingungen rund um die Installation von PV-Dachflächenanlagen ist in der Bevölkerung vielfach noch veraltet. Entgegen der landläufigen Meinung lohnt sich die Installation einer PV-Dachflächenanlage: Die Kosten für Photovoltaikanlagen sind in den letzten Jahren stark gesunken – laut dem Fraunhofer Institut seit 2008 um ca. 75 Prozent. Der Solar Cluster Baden-Württemberg hat für kleine PV-Anlagen mit einem Eigenverbrauchsanteil von 25 Prozent Renditen bis zu 5 Prozent abgeschätzt. Da die Bundesregierung plant, dass bis 2030 mindestens 7 bis 10 Millionen Elektroautos auf Deutschlands Straßen fahren, fällt der günstigen Eigenstromversorgung auch zukünftig eine hohe Bedeutung zu.

Ausschöpfung des Potenzials von Dach-Photovoltaik im Regierungsbezirk Arnsberg (2018)

Der Ausbau von Dachflächen-PV ist auch ein Jobmotor: Der Bundesverband Solarwirtschaft geht davon aus, dass das Erreichen der Klimaschutzziele im Bereich Solarstrom zu einer Verdreifachung der Beschäftigten in der Branche führen wird. Somit ist Dachflächen-PV auch ein Plus für die regionale Wertschöpfung.

Interessierten gibt das Solarkataster des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) schnell und einfach die Möglichkeit zu prüfen, ob sich eine PV-Anlage auf ihrem Dach lohnt. Schauen Sie doch gleich mal rein: 

Der integrierte Ertragsrechner zeigt gebäudescharf die geeignete Dachfläche bzw. Ausrichtung an, gibt Informationen zur mittleren Strahlungsenergie, die installierbare Leistung sowie eine Prognose des Stromertrags pro Jahr. Geben Sie hierzu einfach die gewünschte Adresse ein und wählen Sie die in Frage kommende Dachfläche aus. 

Neben dem praktizierten Umweltschutz ergeben sich durch die PV-Anlage Vorteile durch

  • Versorgungssicherheit, 
  • geringere und kalkulierbare Stromkosten, 
  • Entlastung von Steuern und Umlagen, 
  • Absicherung gegen steigende Strompreise, 
  • mehr Unabhängigkeit vom Stromversorger,
  • Erlösoption durch Systemteilhabe/Netzstabilisierung. 

Für Unternehmen kann die Kombination einer PV-Anlage mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) interessant sein, wenn neben dem Strombedarf vor allem gleichmäßig über das Jahr verteilt große Mengen an Wärme/Kälte benötigt werden. Die Bandbreite der Kraft-Wärme-Kopplungs-Technologie (KWK) ist enorm. Hier lohnt es sich, sich weiter zu informieren, zum Beispiel unter: